Medizintechnik für Weltmärkte
Erst präzise, gut verständliche Übersetzungen machen den globalen Vertrieb medizintechnischer Produkte möglich. Aber welche Internationalisierungsstrategien gewährleisten gleichzeitig Sicherheit und Effizienz?
Erforderliche Sprachversionen von Bedienungsanleitungen, Kennzeichnungen, Schulungs- und Marketingunterlagen sollen schnell bereitstehen und höchsten Ansprüchen an Präzision und Konformität genügen. Wie all das unter einen Hut zu bringen ist, verraten die Best Practices namhafter Global Player.
1# Play it safe
Übersetzungsfehler können zu Sicherheitsmängeln, Produktrückrufen und Verkaufsstopps oder sogar zu Behandlungsfehlern führen. Das beste Rezept dagegen ist eine Zertifizierung nach der Übersetzungsnorm ISO 17100: Sie gewährleistet, dass nur für das Fachgebiet qualifizierte Übersetzer zum Einsatz kommen. Die Paul Hartmann AG setzt beim Sprachpartner zusätzlich auf die Zertifizierung nach ISO 13485: Damit sind die regulatorischen Anforderungen erfüllt – ohne zusätzliche Lieferantenaudits.
2# Sprachtechnologien
Übersetzungstools finden, was das menschliche Auge übersieht: Mit systemgestützten Qualitätsprüfungen unterstützen sie Übersetzer dabei, alle Vorgaben konsequent einzuhalten. Gleichzeitig sparen sie Zeit und Geld, denn: Identische Inhalte können wiederverwendet, schneller übersetzt und vergünstigt abgerechnet werden. Bei DÜRR DENTAL SE verfügt jeder Unternehmensbereich über ein eigenes Translation Memory. Mit Hilfe dieser Übersetzungsspeicher werden stilistische wie terminologische Unterschiede bei jedem Projekt berücksichtigt.
3# Daten strukturieren
Wichtig für die internationale Zulassung: ein einheitliches, präzises und – je nach Anwendergruppe – laienverständliches Wording. Das Wissen geschulter Terminologen hilft dabei, diesen Fach- und Firmenwortschatz strukturiert aufzubauen und zu pflegen. DÜRR DENTAL SE hat auf dem Weg zu einer einheitlichen Corporate Language das Terminologiemanagement ausgelagert: Ein zentraler Dienstleister kümmert sich um ein konsistentes Wording in der Ausgangssprache und in allen Zielsprachen.
4# Interne Expertise nutzen
Vor allem Marketing- und Verkaufsunterlagen müssen im Zielland „funktionieren“: Die Akzeptanz bei Kunden und Behörden ist erfolgskritisch. Niemand kennt den lokalen Markt und seine Regulatorien besser als die Mitarbeiter in den Landesgesellschaften vor Ort. Deshalb lässt DÜRR DENTAL SE übersetzte Produktunterlagen standardmäßig in einem Länderreview toolgestützt und unkompliziert freigeben.
5# Kräfte bündeln
Ein weltweit führender Hersteller medizinischer Endoskope stand im Zuge der MDR vor der Herausforderung, sein gesamtes Produktportfolio von mehr als 10.000 Produkten in alle europäischen Landessprachen zu übersetzen – und das in kürzester Zeit. Um das interne Sprachenteam zu entlasten und den Koordinationsaufwand maximal zu reduzieren, setzt das Unternehmen heute Transline als zentralen Partner für seine mehrsprachigen Dokumentationen ein.
Fazit
Der Erfolg von mehrsprachiger Kommunikation hängt maßgeblich von einer durchdachten Internationalisierungsstrategie ab. Mit zertifizierten Dienstleistern, fortschrittlichen Technologien und optimierten Prozessen gibt es keine Kompromisse zwischen Qualität und Schnelligkeit.
Der Autor Jakob Fuchs berät bei Transline Medtech-Kunden im Language Process Management.
Dieser Gastbeitrag erschien im Medtech-zwo-Schwerpunkt in |transkript 2/2024.
Kontakt:
jfuchs@transline.de
www.transline.de/medtech
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